Zum SKÅL Jahresauftakt 2023 - Kernbotschaften von Michael Otremba

Resilienz durch Gemeinschaft

Die Kernbotschaften für 2023 von Michael Otremba zum SKÅL Jahresauftakt

Nach aktuellen Hochrechnungen wird Hamburg im Jahr 2022 fast das Übernachtungsniveau vor der Krise erreicht haben – was für eine Aufholjagd.  Im August, September und Oktober können wir sogar ein All-Time-High bei den Übernachtungen verzeichnen, nie zuvor wurde Hamburg so gut besucht. 

"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Lösungen von gestern helfen nicht für Fragen von heute oder morgen."  Es braucht neue Lösungen und den Mut, auch mal etwas auszuprobieren, um neue, erfolgreiche Wege zu entdecken.

Ein gutes Beispiel für eine gute Entwicklung:

Mit 280 Anläufen ist die Kreuzfahrtsaison 2022 die bislang anlaufstärkste Saison am Standort Hamburg, die sogar die Werte vor Corona übersteigt (2019 waren es 210 Anläufe).

Die Zahlen zeigen eindrücklich: Hamburg ist ein Sehnsuchtsort und hat nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. So würde man es ganz hanseatisch ausdrücken.

Die Branche spricht da eine eindeutige Sprache, die Headline eines Branchenmagazins im Oktober war wie folgt:  „Boomtown Hamburg - die Perle an der Elbe zeigt dem Rest der Republik, was wirklich in Sachen Tourismus und Kongresswirtschaft möglich ist".  Keine andere Metropole in Deutschland und nur ganz wenige Metropolen in Europa haben ein derart fulminantes Comeback in dieser Geschwindigkeit hingelegt.

Diese Entwicklung in Hamburg ist keinesfalls selbstverständlich und auch nicht allgemeingültig für die gesamte Tourismusbranche. Die globale Touristikbranche tut sich nach Einschätzung der OECD schwer mit ihrer Aufholjagd nach der Corona-Pandemie. Die Erholung droht ins Stocken zu geraten, da die Weltwirtschaft an Schwung verliere, heißt es in einem Bericht der Industriestaatengruppe.

Warum es uns in Hamburg gelungen ist?

Weil wir Hamburg sind und weil wir unsere Kraft, unsere Widerstandsfähigkeit und unsere Resilienz aus der Gemeinschaft ziehen. Nur mit dieser Haltung war es möglich, trotz der weiter anhaltenden Herausforderungen ein derart fulminantes Jahresergebnis 2022 zu erreichen. Es war möglich durch die Kraft der Gemeinschaft. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen, als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. 

Wir haben nach Lösungen gesucht, und zwar nicht jeder für sich selbst, sondern im Austausch mit anderen, die eine ähnliche Situation haben. Und wir haben alle das gleiche Ziel gehabt: Den Tourismus in Hamburg zu fördern!

In der Präambel der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg steht:
Jedermann hat die sittliche Pflicht, für das Wohl des Ganzen zu wirken. Die Allgemeinheit hilft in Fällen der Not den wirtschaftlich Schwachen und ist bestrebt, den Aufstieg der Tüchtigen zu fördern.

Wenn wir dieses Miteinander beschreiben:

Wenn wir dieses Miteinander beschreiben, sprechen wir davon, den Tourismus in Hamburg zu fördern, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, Resilienz durch die Gemeinschaft zu erreichen. Und dann sind wir automatisch auch bei dem Unternehmen, für das ich tätig sein darf: der HHT. 

Für mich ist die HHT der Inbegriff für die Resilienz des Tourismus in Hamburg.
Es sind mit dem TVH, dem Dehoga, der HK und der Stadt wichtige Player der Tourismusfamilie Gesellschafter des Unternehmens. Es sind und waren tolle Persönlichkeiten aus der Tourismusfamilie Hamburgs Mitglied im Aufsichtsrat, bspw. Uschi Neuss von der Stage, Christina Block oder jetzt Sebastian Drechsler vom MiWuLa.

Die HHT ist eingebettet in ein Netzwerk aus vielen sehr belastbaren Beziehungen, von denen sehr viele als freundschaftlich zu bezeichnen sind. Und die HHT verfügt über so viele tolle Kolleginnen und Kollegen, für die der Tourismus in Hamburg weit mehr als nur ein Job ist.

Aber - die HHT kann das natürlich auch nicht alleine:

Wir sind auf Euch angewiesen, auf die Politik, die Verwaltung, die Verbände wie den TVH und den DEHOGA, Netzwerke wie SKÅL . Es braucht jedes einzelne Element, damit die Gemeinschaft ihre Kraft entfalten kann.

Resilienz durch Gemeinschaft. Und die wird weiter gefordert sein.

Denn die schlechte Nachricht für das Jahr 2023 ist: Uns allen in der Tourismusbranche wird weiter alles abverlangt, um die tiefgreifenden und sich überlagernden Herausforderungen zu bewältigen.

  • Die hohen Kostensteigerungen durch die Energieengpässe und Rohstoffknappheit

  • Der Personalmangel hat durch die Pandemie für die Tourismusbranche eine Dimension erreicht

  • Die Klimawandel heizt die Debatte um die Nachhaltigkeit des Reisens weiter an, die Sinnhaftigkeit von Inlandsflügen, Geschäftsreisen oder Kreuzfahrten wird weiter diskutiert

Die gute Nachricht für das Jahr 2023 aber ist:

Die Hamburger Tourismusfamilie hat bewiesen, dass wir Krise können!

  • Wir haben bereits zu Beginn der Pandemie geahnt, dass dieses Desaster nicht innerhalb von wenigen Wochen vorbei sein wird, und deshalb nicht nur mal eben eine Kampagne entwickelt, sondern mit „Weil wir Hamburg sind“ eine Systematik, die zu Hamburg passt und die dauerhaft einsetzbar ist

  • Mit WEIL WIR HAMBURG SIND und dem Zusatzbudget des Senats war Hamburg nahezu omnipräsent und auch wird auch weiter sichtbar sein

  • Wir bauen die Vermarktung Hamburgs als einer der TOP-Adressen im MICE- Markt kontinuierlich aus

  • Wir haben eine Kulturtourismusstrategie entwickelt, mit der wir viele neue Impulse für Tourismus und Kultur setzen, neue Verbindungen und Netzwerke schaffen, allein in 2022 Haben wir Workshops und Stammtische mit Hunderten durchgeführt

  • Und das Kulturangebot der Stadt strahlt im sechsten Jahr der Elbphilharmonie heller denn je, neue Produktion wie Hamilton oder Harry Potter sind ein großer Gewinn für die Stadt

  • Auch Jubiläen wie 20 Jahre Heiße Ecke im Schmidts Tivoli oder 50 Jahre Semsamstrasse erzählen ein Stück Hamburg

Noch mehr gute Nachrichten
  • Von der Inspiration bis zum Produktvertrieb nutzen wir die Digitalisierung und die Marketing Automation, um unsere Kunden noch besser zu verstehen und ihnen die richtigen die Informationen zur richtigen Zeit anzubieten

  • Wir entwickeln Live-Events wie die Hamburg Cruise Days oder das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit weiter

  • Unsere starke Verbindung zur Reiseindustrie hat sich auch während der Pandemie gezeigt, Beispiel: Mit der Deutschen Bahn haben wir verhandelt, dass Hamburg eines der Zugpferde der millionenschweren Sommerkampagne war. Kraftvoller denn je hat die Bahn auch für nachhaltige Geschäftsreisen geworben, gemeinsam mit Hamburg

„Horizonte öffnen“

Durch die Bundesratspräsidentschaft nimmt Hamburg im Jahr 2023 eine besondere Rolle im politischen Deutschland ein. Diese Aufgabe dürfen wir als HHT begleiten, indem wir die Verantwortung für die Organisation des Einheitsfestes am 3. Oktober hier in Hamburg tragen dürfen. 

„Horizonte öffnen“ lautet das Motto, das wir gemeinsam mit dem ersten Bürgermeister entwickelt haben.

Wir wollen nach vorne schauen, die Verbindung Hamburgs und Deutschland mit Europa in den Mittelpunkt stellen und Themen eine Plattform geben, die für Hamburg essenziell sind: Innovation, Nachhaltigkeit, Internationalität.

Der 24. Februar 2022 hat sich als Datum fest in meiner Erinnerung verankert. Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf den globalen Tourismus sind aktuell schwer abzusehen.

Auf Reisen werden neue Erfahrungen gesammelt

Welche Bedeutung das Reisen für uns Menschen und für ein friedliches Miteinander haben kann, das hat auch Wirtschaftsminister Robert Habeck im März dieses ganz klar benannt:

Es gebe „eigentlich kein besseres Gegenstück und Gegengewicht gegen den Krieg als Tourismus“, sagte der Grünen-Politiker am ersten Tag der Internationalen Reisemesse in Berlin, Menschen sammelten auf Reisen neue Erfahrungen und schmiedeten im besten Fall neue Kontakte und Freundschaften.

Tourismus ist also mehr als Zählen von Gästen und das Verteilen von Handtüchern. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges, das zurückhaltende Kaufverhalten, die Nachhaltigkeitsdebatten rund um das Reisen oder auch der einschneidende Personalmangel werden die Branche auch 2023 fest im Griff haben.

Zuversicht und Optimismus für das neue Jahr

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre lassen mich voller Zuversicht und Optimismus auf das Jahr blicken, denn Hamburg wird auch in diesem Jahr ein Sehnsuchtsort für Millionen Reisende sein. 

Wir werden an der Erfolgsstory anknüpfen, die wir so lange Jahre im Tourismus geschrieben haben und neue Maßstäbe setzen.

Schon jetzt ist die positive Wahrnehmung Hamburgs als Sehnsuchtsort ein Garant für die wirtschaftliche Prosperität unserer Stadt und die hohe Lebensqualität der Hamburger. Das haben die vergangenen Monate bewiesen.

Lasst uns alle einander zugewandt bleiben. Lasst uns bei allen Meinungsunterschieden, unterschiedlicher Vergangenheit oder Perspektiven alle gemeinsam die Förderung des Tourismus in Hamburg im Blick haben.

 

 

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